Ich atme Gold ein und grauen Nebel aus.
Ich verankere mein Steiß und meine Fußsohlen an riesigen Felsbrocken tief in der Erde.
Ich reinige meine Aura und sende alles, was nicht mir gehört an den Absender zurück.
Ich öffne die Chakren-Tore.
Ich kehre auf meinen Aussichtspunkt zurück.
Ich sehe ein Tal in der Tiefe. Ein Fluss fliest hindurch, zwischen Wäldern und Grün hindurch. An beiden Ufern steht eine Stadt. Von hier oben kann ich alles überblicken. Ich spüre sanftes Gras unter mir. Der Fels, auf dem ich sitze, fällt vor mir steil ab. Rechts neben mir ist eine noch höhere Aussichtsform, auch dort wiegt sich das Gras sanft im Wind. Es ist still hier oben, ruhig und wunderschön.
Auf der höheren Aussicht erscheint Eloora. Groß, mit langem dunklem Haar, das schon erste graue Strähnen zeigt. Sie trägt ein altertümliches dunkles Kleid, das bis auf den Boden reicht. Ihre Augen sind sanft und mit freundlichen Falten umgeben. Ihr Blick ist in die Ferne gerichtet.
Ich frage sie, wer sie ist. „Du weißt, wer ich bin. Ich bin immer bei dir, stehe immer an deiner Seite.“ Ich spüre erneut den Druck auf meiner linken Schulter, obwohl sie einige Meter von mir entfernt steht. „Ich bin eine Begleiterin.“
„Kannst du mir helfen? Ich suche nach einer Antwort.“
„Ich kann dich unterstützen, aber die Antwort ist in dir verborgen.“
„Was kann ich tun, was am besten für alle Beteiligten ist?“
„Auf jeden Fall solltest du deinen Fokus auf das Positive richten. Du schaust immer in Richtung des Dunkel. Du kannst bei ihm bleiben und ihn lieben oder du kannst gehen und deinen eigenen Weg verfolgen. Aber auf jeden Fall solltest du nicht bei ihm bleiben und ihn nicht lieben. Damit ist niemandem geholfen.“
Ihre Erscheinung wird vom Wind fort getragen, sie verblasst und verschwindet. Ich bin alleine hier oben, genieße die Stille, die Aussicht, den Wind.
Ich stehe auf und gehe die paar Schritte rüber, auf die erhöhte Aussichtsform. Ich stehe hier nun wie sie eben gestanden hat. Ich kann alles überblicken. Ich kann sehen.
Und ich weiß es. Ich weiß, dass es das Wichtigste ist, mich selbst zu lieben. Es geht nicht um ihn oder die Umstände oder das Außen. Es geht um mich. Wenn ich mir selbst die Liebe entgegen bringe, die ich verdient habe, wird auch er mich lieben, wie ich es verdient habe. Ich bin, die ich bin. Und nur das zählt.
Ich weiß es jetzt.
Ich kehre zurück.
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