Annehmen, was ist

Veröffentlicht am 3. Oktober 2011 um 10:30

Heute ist ein stiller und warmer Herbstfeiertag. Die Blumen sind träge, die Wolken verschlafen, die Geräusche etwas gedämpfter, als wüsste die Natur, dass das Wochenende verlängert wurde. Ich trinke grünen Tee und erfreue mich an diesem freien Tag, an dem ich keinerlei Verpflichtungen habe und einfach das tun kann, was ich möchte.

Und deshalb blogge ich erneut zum Thema Sorgen.

Es ist erstaunlich, dass mir immer neue Dinge auffallen, über die man sich so sorgen kann. Ich hatte mir das mit der Aktion Sorglos einfacher vorgestellt.

Wie ich in meinem letzten Beitrag schon schrieb, ist es natürlich nach all der Zeit für unseren Verstand nicht so einfach, los zu lassen. Und wenn wir krampfhaft versuchen, alles zu verdrängen, was uns Sorgen bereitet, schneiden wir uns nur ins eigene Fleisch. Verdrängen ist nie eine gute Alternative.

Wir können uns aber die Sorgen ansehen. Damit meine ich nicht, sie zu analysieren oder freudsche Kindheitstheorien aufzustellen. Ich meine, einfach mit den Sorgen zu sein.

Treten wir einen Schritt zurück, hören auf, die Sorgen zu nähren und lassen sie sein, geben ihnen Raum zum Existieren, so können wir sie auch los lassen.

Ein Beispiel, das wohl ziemlich viele kennen:

Oh mein Gott, ich muss mal wieder abnehmen!! Was kann ich essen, soll ich essen, soll ich nicht essen, hilft Sport wirklich oder nicht oder wie…

Stopp!

Kein Analysieren. Beobachte. Tritt einen Schritt zurück. Aha, ich denke, ich sollte abnehmen. Ich bin mit diesem Gefühl. Ich fühle. Ich fühle mich etwas unwohl. Aha. So fühlt sich das an. Kein Urteil, keine Bewertung, keine Selbstverleugnung. Ich bin mit dem Gefühl, abnehmen zu wollen. Ich bin in meinem Körper. Ich lasse es zu, meinen Körper zu spüren. Auch die Stellen, die mir zu rund, zu kantig, zu unschön erscheinen. Ich nehme wahr. Einfach so. Ohne etwas zu wollen, zu forcieren, zu wünschen. Es ist so. Ich bin so. Und ich habe diese Gedanken. Ich lasse diese Gedanken vorbei ziehen, ohne etwas von ihnen zu fordern.

Betrachte es, wie es ist. Annehmen. Ohne Wertung.

So. Die Hausaufgabe für diese Woche für alle, die das mit dem „sich nicht sorgen“ auch nicht so gut hin bekommen haben:

Nimm wahr, was ist. Und lass es gehen. Wie Wolken, die vorüber ziehen. Oder einen Zug, der auf seinem Weg woanders hin zufällig an dir vorbei fährt.

Das bist nicht du. Es sind nur Gedanken.

Oder kurz zusammengefasst: Fuck it!!

Damit wünsche ich euch allen einen erholsamen Sonnentag und einen guten Start in eure Woche!!!

Shine on!



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