Wellness, die II - Bad Orb

Veröffentlicht am 7. April 2013 um 21:59

Da man von Wellness ja bekanntlich nie genug bekommen kann und ein fetter Geburtstag anstand, zeigte ich mich mal großzügig und lud meinen Partner zu seinem Geburtstag ein. Am 4.4. packten wir die vollen Koffer und uns ins Auto und fuhren gemeinsam in unseren wohlverdienten Wellness-Urlaub. Ich hatte lange im Internet das Passende gesucht und war gespannt, ob ich auch richtig gewählt hatte. Ich hatte ein Arrangement gebucht, in dem ein Salzganzkörperpeeling, eine Wanderkarte, ein Obstteller, eine Flasche Wasser (die kosten sonst 5€!!!), Frühstücksbuffet, 4-Gang-Menü abends und kompletter Zugang zu Schwimmbad und Sauna enthalten waren. „Aktiv und Relax“ hieß das Paket und ich war gespannt, wie aktiviert und relaxed wir nach den paar Tagen sein würden.

300 km später kamen wir in Bad Orb an und checkten im Hotel an der Therme ein. Beim äußeren Anblick des Hotels rutschte mir zuerst das Herz in die Hose, weil ich Angst hatte, einen Griff ins Klo getan zu haben. Das Gebäude war groß und nicht mehr ganz neu, die Etagen wie Bausteine aufeinander gelegt, Balkon an Balkon.

Doch drinnen war es hell, freundlich und modern. Unser Zimmer war schick und sauber, unser Balkon schaute direkt auf das Schwimmbad der Toskanatherme (www.toskanaworld.de) nebenan. Wir gingen direkt zum Abendessen, denn wir hatten schon sechs Uhr. Die Bedienung war freundlich, die 4 Gänge gut (wenn auch geschummelt, denn die Salatbar galt als 4. Gang, war aber trotzdem lecker), das Restaurant modern und schick eingerichtet. Im Hintergrund lief Entspannungsmusik und wir tranken einen großartigen Weißwein zum Essen. Es war wunderbar. Und nach dem Essen machten wir uns nackig, schlüpften in unsere Bademäntel und gingen über den Flur rüber in die Sauna. Sehr praktisch. Kein Taschen packen und rumeiern, nein, einfach Bademantel an und über den Hotelflur rüber in den Sauna- und Schwimmbereich. Und die hatten auch noch bis zehn Uhr auf.

Und es war herrlich! Alles war liebevoll eingerichtet und geschmackvoll arrangiert. Es gab eine finnische Saune, einen Außenbereich mit Panoramasauna, eine Dampfsauna, das Lektarium (die war so trocken, dass man dort drin lesen konnte!), einen Whirlpool, eine Soft-Sauna mit nur 55 Grad, eine kleine Bar, ein Eisbecken, Eiswürfelbehälter und verschiedenste Duschen. Jede Stunde wurde ein Aufguss gemacht, wie Melone, Slibowitz, grüner Apfel, Orange, Latschenkiefer… Dazu gab es eine Sitzecke mit Sitzkissen und Bänken, die um einen offenen kleinen Kamin arrangiert waren. Es war eine Art Tisch, aus dessen Mitte Flammen schlugen. Unsere Sachen lagerten wir in einem der zwei Ruheräume, die mit Liegen und buntem Licht ausgestattet waren. Es war wunderbar. Und das war nur die Sauna!

Wenn man nach hinten durch ging, gab es eine Stelle auf dem Boden, auf die Wasser projiziert wurde, durch das verschiedene Fischer schwammen. Ging man über diese Fläche, so schlug sie kleine Wellen, als ginge man wirklich durch Wasser. Hinter diesem virtuellen Aquarium war eine Tür, die dann in den Schwimmbadbereich führte. Auch hier gab es einen Innen- und einen Außenbereich. Das Wasser hatte einen Solegehalt von bis zu 4 % und wurde in Bad Orb an die Oberfläche gebracht. Das Wasser ließ einen schweben, wenn man es zuließ, ähnlich wie im toten Meer.

Ganz besonders schön war aber der Liquid Sound. Es gab einen Extra-Raum, in dem sich ein rundes Becken befand, an dessen Rand eine ebenso runde Stange zum fest halten befestigt war. An der Decke leuchtete eine riesige Blume, die ständig ihre Farben wechselte. Legte man sich nun in dieses Becken und legte den Kopf oder die Füße so auf die Randleiste, dass die Ohren unter Wasser fahren, konnte man durch unter dem Wasser angebrachte Lautsprecher schwebend Musik hören und der Blüte beim Farbwechsel zusehen. Mich begeisterte diese Erfindung und ich war völlig hin und weg.

So verbrachten wir unseren ersten Abend mit saunen, schwimmen und Apfelwein trinken. Das Personal war witzig und freundlich und wir wurden wie alte Freunde begrüßt. Es war einfach eine tolle Atmosphäre und ich war glücklich, den Urlaub hier gebucht zu haben.

Am 5. begann der Tag mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet. Wir hatten Spaß daran, die Leute, die man nackt in der Saune gesehen hatte, beim Frühstück wieder zu entdecken. Sie bekamen Spitznamen, wie das Pärchen, das etwa in unserem Alter war. Er war Thomas D und sie das Arschgeweih. Wir beobachteten noch eine furchtbar kleine und furchtbar alte Dame, die uns gestern Abend schon mit ihrem Rollator aufgefallen war und fast den Eindruck machte, als lebe sie hier im Hotel. Aber in der Sauna würde die wohl nicht auflaufen, da würde entweder der Rollator heiß laufen oder die Dame bekäme einen Hitzeschlag.

Nach dem leckeren Frühstück ging´s dann wieder in die Sauna. Lesen, saunen, schwimmen, schweben, an der Bar eine Schorle trinken. Was für ein Leben! Heute gab´s im Wellnessbereich ein Ganzkörpersalzpeeling für jeden von uns. Es war herrlich und obwohl ich das Gefühl hatte, mir würden von der kleinen zierlichen Polin mit dem süßen Akzent mehrere Hautschichten runter gerubbelt, war es doch wunderbar. Danach wieder Sauna und schwimmen… Ich liebe dieses Liquid Sound Dings!!!

Zu Mittag gab es Essen in dem wahnsinnig teuren Schwimmbadrestaurant. Dazu muss ich allerdings sagen, dass die Portionen wahnsinnig große und wirklich erstklassig waren. Restaurantklasse eben.

Den restlichen Tag saunten wir und ließen es uns gut gehen. Das Abendessen war super, danach gingen wir wieder saunen bis zwölf, es war ja Wochenende. Wir fielen beide tot ins Bett und schliefen wieder wie Babys.

6.4.2013. Frühstück, saunen, schwimmen, essen, saunen, schwimmen, lesen, schwimmen, saunen, essen. Herrlich.

Zum Abendessen wieder schnell angezogen und ins hoteleigene Restaurant. Wozu ich so viele Klamotten eingepackt hatte, wusste ich nicht mehr. Wir zogen uns ja nur zum Essen an! Beim nächsten Urlaub hier weiß ich dann bescheid (und wiederkommen will ich auf jeden Fall!). Nach dem Essen wieder saunen und schwimmen und wir lernten auch noch nette Leute kennen, zwei weitere Pärchen, und abends kam auch noch ein DJ in den Schwimmbereich und legte auf, was man dann unter Wasser in allen Becken hören konnte. Super. Ich wollte gar nicht mehr weg und war traurig, dass wir am nächsten Tag schon wieder nach Hause mussten.

Am 7. ging es dann nach dem reichhaltigen Frühstück doch zurück in die Heimat. Aber ich habe diesen kleinen Trip sehr genossen und kann nur jedem, der einen schönen Wellnessurlaub machen möchte, das Hotel und das Schwimmbad wärmstens ans Herz legen. Ich lege auf jeden Fall schon mal Geld zurück, um mir das nochmal gönnen zu können. Allerdings werde ich das nächste Mal auf „Aktiv“ verzichten, denn diese Wanderkarte war ja absolut unnötig.  Dafür war „Relax“ mehr als ausreichend bedient worden. Danke an alle, die uns so eins chönes Wochenende beschert haben. Wir kommen wieder!



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