Ich besitze einen Ring. Er ist wunderschön, blassgold, mit einem eingefassten Amethyst und er ist von meiner verstorbenen Großmutter. Ich trage diesen Ring jeden Tag. Habe ich ihn gerade nicht an, fühle ich mich nackt. Ich liebe diesen Ring.
Vor ein paar Nächten träumte ich, ich hätte ihn verloren. Als ich erwachte war ich froh, dass es nur ein Traum war und dachte mir nichts weiter dabei. Bis ich ihn anziehen wollte… Er war fort.
Mein Schatz! Mein Ring! Waren garstige kleine Hobbitse ins Haus eingebrochen? Ich suchte ihn überall, konnte ihn aber nicht finden. Wie merkwürdig, dachte ich bei mir. Denn ich lege ihn immer an derselben Stelle ab.
Ein Tag verging. Ein weiterer zog ins Land. Ich vermisste meinen Ring. Doch ich kam an den Punkt, an dem ich dachte, ich sollte mich vielleicht damit abfinden, dass er weg sein könnte. Ich freundete mich mit dem Gedanken an, ein Leben ohne diesen Ring zu führen. Und dachte bei mir, dass es schon unnötig sei, sein Herz an so schnöden Mammon zu hängen. Es ist doch nur ein Ring!
Und siehe da, er kam zurück! Tauchte an einer Stelle im Haus auf, an der ich mich seltenst aufhalte, um nicht zu sagen, so gut wie nie. Da lag er, sorglos und friedlich, als sei nichts geschehen. Frecher kleiner Ring!
Aber meine Lektion hab ich gelernt.
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