Falsch abgebogen

Veröffentlicht am 17. November 2011 um 10:27

Schlafen, schlafen. Ich könnte nur schlafen. 12 Stunden pro Tag. Und habe wirre Bilder im Hirn, wenn ich die Augen schließe. Und öffne ich sie wieder in den Tag, habe ich vergessen, wo ich gerade war. Ich bin Orientierungslos. Der Herbst bringt die Scheiß Schwermut mit ins Hier, dabei ist sie das Einzige, was er auch mal zuhause lassen könnte. Jan Plewka massiert täglich meine Seele, aber ich bin noch nicht wirklich sicher, ob das auch hilft. Alles eine Sache des Perspektivwechsels. Und es ist tatsächlich erschreckend, wie viel die Sichtweise ausmacht. Scheißtag, Super Tag? Liegt echt an dir. Machste nix. Leiden, Freude, Schmerz, Spaß. Alles liegt an dir.

Ich bin da anscheinend unschlüssig und wechsel deswegen öfter mal die Straßenseite. Verwirrt mich nur noch mehr.

Kein Widerstand. Klar. Ich versuch`s ja. Atmen. Jap. Ich kann mich freuen. Und dann finde ich in einer verstaubten Gedankenecke ein vergessenes Gefühl und werde melancholische den-Wolken-hinterher-starrerin. So ein Mist.

Ich bin die Masterin meines Lebens, meiner Welt, meiner Gefühle. Ich kann grundlos glücklich sein. Warum bin ich´s dann nicht? Ups, falsch abgebogen. Daaaaa hätte ich links gemusst…

Manchmal lassen sich Dinge eben nicht ändern. Ach verdammt, hab ich das geschrieben??? Widerspricht ja so ein bisschen meiner Weltsicht. Was ist hier los?? Wer von euch hat die Safttüte über mein Leben gekippt??? Toll, jetzt kann ich wieder von vorne sortieren.

Sieh mal, da fällt Licht vom Himmel. Streck den Rücken, sei mehr du, hör auf zu jammern! Kopf hoch, lieber Kopf! Schlag schneller, kleines Herz. Und Verstand: Fresse halten angesagt!

Manchmal tut die Gegenwart weh, wenn sie an der Kreuzung auf Vergangenes trifft. Es sollte einfacher sein, sich eine schöne Zukunft auszumalen. Und dabei hab ich nicht mal PMS….

Nein, es stimmt. Manche Dinge ändern sich nicht. Und wo landen wir damit wieder?? Kein Widerstand. Akzeptanz. Atmen. „Hör doch auf zu kämpfen!“, sagt die innere Stimme. „Du weißt doch, ändern kannst du nur, was du auch angenommen hast.“

Tja, ich hatte angenommen, dass es leichter wird.

„Aber du weißt doch“, sagt die innere Stimme, „Du bist die Masterin deines Lebens. Warum wählst du Schwermut?“

Und ich horche in mich und spüre. Weil sie das ist, was mir geblieben ist. Alles andere wurde weg gespült von Tränen, Hoffnungen und los gelassenem Treibgut. Aber die Schwermut, war sie nicht immer schon ein Teil von mir? War sie nicht immer an meiner Seite, als alle anderen sich weg drehten?

„Eine gute Freundin, weiß Gott.“ sagt die innere Stimme. „Aber willst du mit ihr ein neues Leben aufbauen? Glaub mir, sie hat die Konsistenz von Treibsand. Ein Haus bleibt dort nicht lange stehen.“

„Neinnein“, sage ich. „Wir wollten nur spazieren gehen.“

Nur noch heute. Morgen bin ich wieder fröhlich.

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