Nichts mehr müssen

Veröffentlicht am 1. Juli 2011 um 16:00

Es ist der 1. Juli 2011, es ist ein Freitagmittag und das Wetter hat sich wieder normalisiert. Gerade scheint die Sonne vor meinem Fenster und lässt den Garten in wunderschönen Farben erstrahlen. Die Katzen rennen rein, raus und ums Haus und genießen den Sommer.

Irgendwie scheint es, als bräuchte ich mich zurzeit um Nichts zu kümmern. Das Leben lebt sich selbst. Ich stehe einfach nur auf, starte in den Tag und nehme freudig an, was mir geschenkt wird. Ich möchte meine Zeit nicht damit vergeuden, mir unnötig Sorgen zu machen. Ich gewöhne mir sozusagen das Sorgen ab. Sorgen kann man sich ja quasi immer, aber was nützt es?

Ja, ich weiß, die „Realisten“ unter euch werden sagen, dass man planen muss, dass man Vorsicht walten lassen muss, damit man vorbereitet ist, wenn was Schlimmes passiert. Das denke ich aber nicht. Ich denke, es ist wie in diesen selbsterfüllenden Prophezeiungen: Durch das Sorgen ziehen wir das Unglück erst an. Ich denke, ich kann mir auch Gedanken machen, wenn es soweit ist. Mache ich mir aber schon Sorgen, ehe etwas passiert ist, dann versaue ich mir auch noch die Zeit, in der eigentlich alles prima läuft. Wie sinnlos!

„Das Sich-Sorgen ist so ungefähr die schlimmste Form mentaler Aktivität, die es gibt - neben dem

Haß, dem eine zutiefst selbstzerstörerische Wirkung innewohnt. Sich-Sorgen und -Beunruhigen sind

sinnlos, vergeudete mentale Energie.“ heißt es in Gespräche mit Gott (Teil 1, Seite 282). Ich sehe das ähnlich.

Und deshalb möchte ich es nicht mehr. Ich übe mich im Annehmen. Immer, wenn ich inneren Widerstand spüre, versuche ich tief einzuatmen und los zu lassen. Was bringt der ganze Stress uns? Gar nichts!

Das Leben ist viel zu schön, als dass du dich nur mit unschönen Dingen befassen solltest. Es gibt so viel Schönheit um dich herum! So viel Leben! Und so viele Menschen, die ihr Leben mit dir teilen wollen!

Ich habe das Gefühl, als sei ich angekommen. Ich habe so viel gelesen, gedacht, getan, gewartet auf den Moment, an dem endlich alles richtig ist, an dem ich endlich „fertig“ bin. Und dann ist mir aufgegangen: Dieser Moment ist Jetzt! Ich bin genau da, wo ich sein möchte! Und alles, was ich mir wünsche, ist nur ein Wunsch und ein Atemzug weit entfernt! Das Leben ist gar nicht so kompliziert, wir machen es nur dazu. Ich weiß jetzt, ich bin. Ich bin, die ich bin. Hier und Jetzt. Was braucht es mehr?

 

Ich muss keine Seminare Kurse, Treffen mehr besuchen, muss nichts mehr werden oder kriegen, um ein besserer Mensch zu sein. Diese Zukunftsprojektionen sind nur Ablenkungen, Spielereien mit mir selbst. Wenn ich es nicht mehr möchte, brauche ich das alles auch nicht mehr.

Das heißt nicht, dass ich mich mit Stillstand zufrieden gebe und mich nicht mehr weiter entwickle. Nein, ganz und gar nicht! Ich werde noch Seminare und Kurse besuchen, Bücher lesen und mich mit Anderen austauschen. Aber nicht, um etwas Unvollständiges zu komplettieren. Nein. Ich mache das, weil es Spaß macht, weil ich es möchte, weil ich es wähle.

Das ist ein großer Unterschied. Bisher dachte ich immer, ich müsst abnehmen, joggen gehen, nur noch Salat essen und alles stoisch hin nehmen, was kommt, um ein guter Mensch zu sein. Was für ein Käse! Ich muss gar nichts. Und ich bin immer.

Das Wesentliche hierbei ist das Mitgefühl für dich selbst. Machst du in deinen Augen etwas falsch (was nicht möglich ist), so ärgere dich nicht, spar dir dein mea culpa, geh einfach weiter!

Vergib dir endlich. Du bist nur ein Mensch, der seinen Weg geht, auf der Suche nach sich Selbst. Ich verrate dir ein Geheimnis: Du kannst jetzt aufhören, zu suchen. Du bist angekommen. Hier. Jetzt. So, wie du bist. Genau Jetzt. Das bist du. Und mehr braucht es nicht.

 

Nein, meine Lieben, dies ist keine Rechtfertigung für Arsch-aktionen, frei nach dem Motto: “Wenn ich nichts falsch machen kann und alles legitim ist, dann scheiß ich eben auf alles andere!“

Es geht um Liebe, um Vertrauen und um Mitgefühl – dir selbst gegenüber. Denn du weißt bestimmt, erst wenn du dich selbst lieben und annehmen kannst, spiegelt dir auch die Welt diese Liebe wieder.

Ja klar, klingt einfach, denkst du. So ein Scheiß, das ist ja leicht gesagt!

 

Ist es auch. Und es ist leicht getan.

Nimm einen tiefen Atemzug und lass dich zu. Nimm dich in diesem Augenblick einfach mal so an, wie du gerade bist. Schau dir die Dinge an, die du vermeiden möchtest und nicht leiden kannst. Auch das gehört zu dir. Auch diese Aspekte möchten zurück nach Hause kommen, zurück zu dir. Nimm sie an.

 

Eigentlich ist alles ganz einfach, du machst es nur gerne kompliziert. Denn tatsächlich haben die meisten Menschen nicht Angst vor ihrer Unvollkommenheit, sondern vor ihrer Vollkommenheit. Was passiert, fragen sie sich, wenn ich angekommen bin? Was wird aus meinem Leben, wenn ich nicht mehr nach Zielen streben muss, nicht mehr diese Spiele spiele, wenn ich fertig bin mit meinem Weg und nur noch zu sein brauche?

 

Schon merkwürdig, wie sehr die Menschen Angst vor ihrer eigenen Macht haben. Die Welt geht doch nicht unter, wenn du dich annimmst! Aber dein Leben wird leichter, mein Liebes, mein Lieber! Stell dir ein Leben vor, in dem du dich liebst, dich annimmst, wie du bist und nur noch Dinge aus Freude tust und nicht, weil du denkst, du musst es tun. Und jetzt komm nicht mit „Ich muss aber arbeiten, weil….“ Lasse es einfach mal einen Moment zu.

Wäre das nicht klasse? Freude wäre dein Motto und du würdest nur noch Dinge wählen, die dich glücklich machen und Spaß bringen!

DAS ist doch mal Leben nach deinen Bedingungen, oder??

Also, probiere es einfach mal aus! Atmen, Annehmen, kein Widerstand, nichts mehr müssen.

 

So einfach kann das sein!!

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