
Filmbesehung.
Hallo Welt!
Habe einen Film gesehen, der mich nicht mehr los lässt. „Into the wild“. Schon gesehen? Ich wusste eigentlich nicht genau, was mich erwartet, als ich ihn mir angeguckt habe. Vielleicht war ich deshalb emotional so überrumpelt. Aber keine Angst, es ist kein romantischer Mädchenfilm, der einen zu Tränen zwingt. Nein, ganz im Gegenteil (na ja, nicht im KOMPLETTEN Gegenteil…), es ist eine Buchverfilmung von Sean Penn, nach einer wahren Begebenheit. Das Buch trägt denselben Titel und ist die Rekonstruktion der Reise eines jungen Mannes, der auf unkonventionelle Art einfach mal sein Leben hinter sich lässt.
Es geht um Chris Mccandless, einen jungen Amerikaner, der sich irgendwie so gar nicht in die Gesellschaft einbinden mag. Nicht, weil er einer Punkphase oder dem Hippietum verfallen wäre. Nein. Er hat gute Noten, kommt aus gut situierter Familie, lebt ein normales Leben. Aber dieses normale Leben scheint ihn nicht glücklich zu machen, also spendet er all sein Geld, verkloppt sein Hab und Gut und bricht, ohne irgendwem eine Nachricht zu hinterlassen, nur mit einem Rucksack, auf gen Westen. Sein Ziel: Die Wildnis Alaskas.
Vielleicht ist es meine Affinität zu Alaska, die den jungen Mann so sympathisch hat erscheinen lassen. Irgendwie fand ich den Gedanken immer schon verlockend, mit nichts weiter als einem Rucksack einfach mal los zu marschieren. Ich habe großen Respekt vor jedem, der alleine um die Welt reist, mit dem Rucksack nach Asien aufbricht oder mit dem Zelt nach Goa zieht. Und Alaska empfinde ich in seiner endlosen Weite und stillen Schönheit als besonders erstrebenswertes Ziel – auch wenn ich als Frostbeule mir da wahrscheinlich den Hintern weg frieren würde.
Nichts desto Trotz kann ich die Sehnsucht von Chris Mccandless alias Alex Supertramp gut nachvollziehen. Einfach alles hinter sich lassen, gehen und nur für sich sein. Minimalismus in seiner reinsten Form. Zurück zum Wesentlichen. Dieser Mann wollte wissen, wie man leuchtet, ohne irgendwelche Ablenkungen von außen, seien es die Stadt, der Alltag oder die Menschen, die man liebt.
Gut, zugegeben, man kann es mit dem Minimalismus auch übertreiben und ich als Stadtkind gehe auch viel zu gerne shoppen, als dass ich es lange in Alaskas kalter Wildnis ausgehalten hätte – aber Chris/Alex zieht sein Ding gnadenlos durch, immer auf der Suche nach dem persönlichen Glück. Er trifft unterwegs einige liebenswerte Menschen, die er nicht ungeprägt wieder verlässt, obwohl sie ihm ans Herz wachsen. Sein Durchhaltevermögen ist einfach bewundernswert und er kämpft bis zum Schluss um das, was ihm wichtig ist. Auch, wenn sich das WAS ihm wichtig ist, noch mal neu definiert…
Ich kann euch diesen Film nur empfehlen. Mich hat er berührt und ich habe mir direkt das Buch bestellt, wenn auch der Film, dank Sean Penns eingehender Nachspürung, einige Details beinhaltet, die der Schriftsteller Krakauer davor noch nicht herausgefunden hatte. Ich bin trotzdem gespannt. Bis dahin rate ich euch: Auf auf into the wild…
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