Körperwahrnehmung mal anders

Veröffentlicht am 26. Mai 2011 um 11:45

Hallo Welt!

Ich habe fest gestellt, dass mein Körperchen und ich gerade irgendwie Kommunikationsprobleme haben. Kennst du das? Der Geist ist willig, der Körper aber nicht?

Nicht, dass ich krank wäre, nein, nein. Aber irgendetwas geht da vor sich, was ich nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel esse ich total wenig, nehme aber zu. Wie geht das denn???

Nein, ich bin nicht schwanger.

Und gestern beim Spülen war ich in Gedanken versunken. Spülte und dachte und dachte und spülte. Und plötzlich macht es *Knack* und meine Hand wird rot. Pfui! Da ist mir doch ein Glas zerbrochen und hat mir die rechte Hand aufgeschnitten. Was soll das denn?

Heute versuchen wir mal eine unorthodoxe Methode zur Kommunikationswiederaufnahme mit der eigenen Biologie: Wir fragen.

Lieber Körper, was möchtest du mir mitteilen??

„Du bist nicht da.“

Wie, ich bin nicht da, wo soll ich denn sein??

„Du bist nicht präsent.“

Aha. Und das ist ein Grund, um mich zu schneiden? Schneidest du dir damit nicht ins eigene Fleisch…..im wahrsten Sinne des Wortes??

„Ich hole dich zurück.“

Soso. Mein Körperchen ist kein Wesen vieler Worte. Wohin zurück?

„In mich.“

Okay, wir kommen der Sache näher. Versuchen wir es mal so: Was möchtest du, das ich mache?

„Nichts.“

Okay, anders. Wie kann ich uns unterstützen, also Körperchen und Geist?

„Sei anwesend.“

Prima. Ich glaube, was mein wortkarges Körperlein mir versucht zu sagen, ist, dass ich geistig irgendwie nicht so besonders präsent bin. Es stimmt schon. Für jemanden, der von einer göttlichen Präsenz spricht, auf die man sich konzentrieren sollte, bin ich gedanklich doch recht unstet. Aber ich habe ja nie behauptet, alles perfekt zu machen. Es ist nicht mal ungewöhnlich, dass unser Sein versucht, uns zum atmen zu bewegen, indem wir uns verletzen. Nein, nein, niemand will uns weh tun. (Immer diese menschlichen Ängste…) Nur sorgen wir manchmal durch merkwürdige Umstände dafür, dass wir uns wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren, wenn wir mal wieder sonst wo sind, aber eben nicht bei uns. Ist ja nicht schlimm.

Ich habe dann einfach versucht, den Schmerz (der gott sei dank nicht so dolle war) anzunehmen und habe meinem Körperchen was vorgesungen. Ja, ich weiß, ist bescheuert. Aber es beruhigt.

Ich möchte meinem Körper vertrauen. Wie du sicherlich aus eigener Erfahrung weißt, rutscht man als Mensch schnell in diese Kontrollschiene.

„Oh nein, ich nehme zu! Ich muss diäten!“

„Oh nein, ich hab aua, ich muss zum Arzt!“

„Oh nein, ich werde älter, ich muss den Jungbrunnen finden!“

Versteht mich nicht falsch, ich finde, Ärzte sind eine klasse Erfindung und man sollte sie nutzen, wenn man sie braucht. Aber muss ich denn wirklich jeden Pups kontrollieren? Dann nehme ich eben was zu, mein Körper wird schon wissen warum! Dann habe ich eben mal Kopfschmerzen! Dann atme ich in den Schmerz und lege mich schlafen, anstatt 5 Aspirin zu nehmen und auf die Kirmes zu gehen! Dann werde ich eben älter, so ist das Leben!

Ich denke, wir trauen unserem Körper einfach zu wenig zu. Und wenn wir ständig anderen mehr vertrauen, als uns selbst und ununterbrochen Medikamente nehmen, anstatt mal in uns rein zu spüren, tja, dann wird der Körper wohl sagen „Na gut! Er/Sie ist der Meister! Dann brauchen wir ja nix mehr machen!“

Nein, das möchte ich nicht. Ich vertraue. Ich atme und vertraue. Ich bin die Meisterin meines Lebens. Und ich entscheide mich für Vertrauen. So. ich lasse die Wunde an meiner Hand in Ruhe heilen, ohne mit Sälbchen und Verbändchen rum zu matschen! Ich liebe meinen Körper, auch wenn er nicht die amerikanische Vorgabe von Size Zero erfüllt. So.

Lieber Körper! Ich danke Dir für Deine Arbeit. Du bist ununterbrochen fleißig und tust alles, damit wir uns wohl fühlen. Das ehre ich und ich möchte dich unterstützen.

„Atmen. Energie bewegen. Zum Fließen bringen. Wasser trinken.“

Jaja. Immer dieselben Tips. Aber es wird schon seine Gründe haben.

Ich atme.

Ich trinke Wasser.

Ich vertraue.

Ich verbeuge mich vor meiner Körperlichkeit, die mir den Spaß hier auf Erden erst ermöglicht!

Namaste!

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