Sie stellt sich Fragen

Sie sieht sich um und stellt sich Fragen.

Wann wird sie wieder etwas wagen?

Sie schaut nach oben, will endlich fliegen

und bleibt liegen.

Weniger ist mehr wiegt schwer, wie sehr muss sie noch mehr los lassen, bloß achten, Notschlachten?

Was ist, wenn sie fertig ist, was, wenn sie vorbei, die Frist?

Was tun, wenn alles fort, wenn sie allein am letzten Ort nichts mehr zu geben hat,

nichts mehr zu gehen hat, weil nichts mehr da ist?

Was würde sie tun, wenn sie nichts müsste?

Sie würde ruh´n, wenn sie´s nur wüsste!

Doch wie Milch aus vollen Brüsten fließt der Wunsch aus ihr heraus,

alles muss raus, noch leerer das Haus! AUS!

Wenn alles ganz weiß ist,

wenn nichts mehr da ist,

wenn da der Raum ist,

Platz da für Traum ist,

ist sie dann hier?

Final, endgültig, endlich, hier?

Und wenn dem so ist,

wenn alles so wäre,

hätte sie Schiss oder wär das das faire Ankommen?

Rankommen an sich?

Reinkommen in mich?

Ruhe in Sicht?

Sollte sie nicht einfach hier sein? Jetzt?

Hat sie sich nicht deutlich verschätzt?

Total abgehetzt sich selber verletzt,

weil sie – wie immer – Projekte lebt,

oder noch schlimmer – sich selbst entflieht!

Wimmer...

Atmen und Hier sein. Egal, ob die Wand weiß oder greige ist.

Groß noch im Klein sein.Egal, wie voll der Schrank nebenan ist.

Einfach mal da sein, egal, ob das Hier oder wo ist.

Sie sieht sich um und stellt sich Fragen.

Sie wird es mal gleich Morgen wagen.